Die Vergangenheit holt Schalkes Manager Andreas Müller mal wieder ein. Diesemal ist es aber die Jüngere. Mirko Slomka, Angestellter des FC Schalke 04, macht genau das, worüber sich echte Sportsmänner immer wieder aufregen: Sie setzen sich faul auf die Tribüne, anstatt auf ein bisschen Knete zu verzichten und sich eine neue Herausforderung zu suchen. Und Andreas Müller ist wieder mal in Erklärungsnot.
Die Zusammenfassung in aller Küze:
Slomka tritt den Job als österreichischer Nationaltrainer nicht an, da er sich mit Schalke nicht auf eine Abfindung einigen kann. Er fordert eine Auszahlung seines Grundgehalts, Müller will ihm eine (nach seiner Aussage) branchenübliche Abfindung zahlen. Kurioser Weise hat Slomka bei den damaligen Vertragsverhandlungen darauf bestanden, dass keine festgeschriebene Abfindung im Falle einer Entlassung den Weg in das Vertragswerk findet.
Hm? Slomka hat also einen (m.M.n. schwierigen, aber interessanten) Job als Nationaltrainer Österreichs abgelehnt und lässt sich lieber weiterhin von einem Verein bezahlen, der ihn vor knapp drei Monaten in den Urlaub geschickt hat und verhandelt lieber weiter um Kohle, die, nach Müllers Aussage, überhaupt gar nicht branchenüblich ist? Abgesehen davon, dass dies einfach schlechter Stil von Seiiten des netten Herrn Slomkas ist, stinkt die Sache irgendwie.
Beide handelnden Personen sind relative Grünschnäbel in ihrem Geschäft, wenn man das mal überspitzt sagen will. Aber beides sind auch intelligente Menschen, soweit ich das beurteilen kann.
Wie kommt es also zu diesen Missverständnissen, die Slomka und vor allem Andreas Müller aber irgendwie schon immer begleitet haben?
Sei es die misteriöse Geschichte um Abwehrmann Gustavo, der nie das Berger Feld gesehen hat, obwohl er angeblich einen gültigen Vertrag hatte oder die Affäre um Gerald Asamoah, das Sommertheater um Appiah und zu guter letzt die Flucht Özils. In allen Fällen blieb immer ein bitterer Beigeschmack. Vor allem bei Andreas Müller.
Ich will Müller nicht seine Qualitäten als Manager abspechen. In Sachen Transfers hat er vor allem in der letzten Saison höchstens zwei Fehler begangen, die sich allerdings erst noch herausstellen müssen. Diese Fehler tragen den Namen Ze Roberto, der wohl immer noch nicht auf Touren zu kommen scheint und Carlos Großmüller, der meiner Ansicht nach auch dieses Jahr den Sprung in die Startelf eher selten schaffen dürfte.
Mit Westermann, Jones und Rakitic hat er die besten Einkäufe seit Jahren getätigt. Und zumindest bei Rutten und Farfan sind sich so ziemlich alle Fussballexperten, sei es hinter dem Notebook oder hinter dem Tresen, einig, dass dies die besten Transfers waren, die in den jeweiligen Situationen möglich waren.
Aber warum passieren solche Stirnrunzler wie die oben beschriebenen, nicht auch einem das z.B. Klaus Allofs, der sich höchstens Mal mit einem Carlos Alberto rumschlagen muss. Oder einem Heribert Bruchhagen?
Müller ist längst nicht so souverän, dass er sich einen Spitzenmanager schimpfen darf. Dabei muss man allerdings auch berücksichtigen, dass Schalke kein einfaches Pflaster ist, um sein Handwerk zu lernen.
Blogged with the Flock Browser
2 Kommentare:
Ich lese nur eines aus dem Artikel heraus. Der ÖFB zahlt schlechter als Schalke;)
Dass der ÖFB weniger zahlt, kann ich mir durchaus vorstellen. Dass es allerdings so wenig ist, dass dies der Hauptgrund ist, warum Slomka den Job nicht annimmt, wiederum nicht.
Vielleicht hat er es auch einfach nur als Ausrede genommen.
Kommentar veröffentlichen